Berlin – Der Ärger um das sogenannte „Framing Manual“ der ARD reißt nicht ab. Inzwischen ist klar, dass die Sender 120 000 Euro aus Gebührenzahler-Einnahmen dafür verwandten, um den eigenen Mitarbeitern eine Sprachregelung an die Hand zu geben, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in einem guten Licht dastehen lässt und private Wettbewerber diskreditiert. Allein die Kosten für die Arbeitsunterlage und begleitende Workshops beliefen sich der ARD zufolge auf 90 000 Euro, die der MDR 2017 als damalige Vorsitzanstalt bezahlte. Weitere 30 000 Euro habe das ARD-Generalsekretariat für Folgeworkshops bezahlt.
Seit Tagen gibt es massive Kritik an der ARD für das 89-seitige Papier. „Die Aufregung halte ich für völlig übertrieben“, sagte der ARD-Vorsitzende und Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm. Die Initiative, sich mit Sprache und ihrer Wirkung eingehender zu beschäftigen, seit vor zwei Jahren entstanden, als Medien generell stark kritisiert worden seien.
Das Gutachten, das netzpolitik.org inzwischen komplett online veröffentlichte, diente unter anderem als Leitfaden, um die Gebührenfinanzierung zu verteidigen.