Hauptbahnhof: Abriss beginnt

von Redaktion

Schalterhalle ab Mai gesperrt – 2. Stammstrecke wird später fertig

München – Knapp zwei Jahre nach dem Spatenstich für die 2. S-Bahn-Stammstrecke kommen die Bauarbeiten in die heiße Phase. Im Mai wird die Schalterhalle des Münchner Hauptbahnhofs gesperrt und im Herbst abgerissen, teilte die Deutsche Bahn gestern mit.

Anstelle der Schalterhalle soll eine Baugrube für die neue Stammstrecke entstehen. Später gibt es eine neue Empfangshalle. Die Sperre der Schalterhalle bedeutet für die Fahrgäste, dass sie Umwege in Kauf nehmen müssen, denn einer von drei Zugängen zum Bahnhof fällt künftig weg.

Der Start der Umbauarbeiten am Hauptbahnhof ist Teil eines umfangreichen Bauprogramms, das sich die Deutsche Bahn in Bayern in diesem Jahr vorgenommen hat. Insgesamt werden 1,6 Milliarden Euro investiert, davon 370 Millionen in Bahnhofs-Renovierungen. Dabei erhalten auch die drei Tunnelbahnhöfe Hauptbahnhof, Marienplatz und Rosenheimer Platz ein neues Design. Auch die Bauarbeiten an der Strecke München–Salzburg gehen weiter – im Juni müssen Gleise gesperrt werden. Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel warb um Verständnis bei den Reisenden: „Bauen ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.“

Die Bahn bestätigte indirekt auch, dass es Probleme gibt, die 2. Stammstrecke wie geplant Ende 2026 fertigzustellen. Grund ist, dass entgegen ursprünglicher Absicht am Hauptbahnhof eine Haltestelle für die Innenstadt-U-Bahn U9 als Rohbau eingefügt werden muss. „Es wird höchstwahrscheinlich mit 2026 nicht mehr klappen“, bestätigte DB-Projektleiter Markus Kretschmer frühere Berichte unserer Zeitung. Die Fertigstellung der 2. Stammstrecke werde sich „um ein, zwei Jahre“ verzögern, sofern die Stadt München die U9 wirklich wolle. dw

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