Papst verteufelt Missbrauch

von Redaktion

Opferverbände vermissen konkrete Maßnahmen

Rom – Papst Franziskus hat am Ende des historischen Spitzentreffens im Vatikan die „Abscheulichkeit“ des sexuellen Missbrauchs aufs Schärfste verurteilt. Konkrete Maßnahmen benannte er zunächst aber nicht. Die katholische Kirche müsse aus ihrer Abwehrhaltung zu ihrem eigenen Schutz herauskommen, forderte der Pontifex zum Abschluss des Anti-Missbrauchsgipfels am Sonntag. Er kündigte ein hartes Durchgreifen gegen Täter und ein Ende der Vertuschung an. Kein Missbrauch dürfe jemals – „wie es in der Vergangenheit üblich war“ – vertuscht oder unterbewertet werden.

Trotz der klaren Worte reagierten Opferverbände enttäuscht. Zwar soll es bald nach dem Spitzentreffen neue Anweisungen des Pontifex zum Schutz von Minderjährigen geben, die für den Vatikanstaat und die römische Kurie gelten sollen. Bischöfe sollen ein Handbuch bekommen, wie sie mit Missbrauchsfällen umzugehen haben. Opfer und kritische Theologen hatten sich aber mehr versprochen. Kardinal Reinhard Marx verteidigte den Gipfel: „Niemand von uns kann das Problem länger negieren oder gar tabuisieren.“

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