Zu lasch beim Unterhalt

von Redaktion

Konsequenz gegen säumige Eltern gefordert

Berlin – Familienpolitiker fordern mehr Konsequenz bei der sogenannten Rückgriffsquote auf Unterhaltspflichtige. Es könne nicht sein, dass manche Mütter und Väter den Staat für sich einspringen ließen, sagte CDU-Familienpolitiker Marcus Weinberg der „Welt“. Vor Kurzem war bekannt geworden, dass sich staatliche Stellen den von ihnen gezahlten Unterhaltsvorschuss für Alleinerziehende von säumigen Elternteilen nur selten zurückholen. Im vergangenen Jahr lag die Rückgriffsquote im Schnitt bei 13 Prozent.

2018 wurden laut Bundesfamilienministerium 2,1 Milliarden Euro an Unterhaltsvorschuss ausgezahlt. Derzeit werden demnach 780 000 Kinder und Jugendliche unterstützt, rund 370 000 mehr als vor der Reform vor rund anderthalb Jahren. Zuständig für das Zurückholen des Geldes seien Länder und Kommunen.

Die familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Katja Dörner, sagte, Behörden seien vielerorts personell nicht ausreichend ausgestattet, um die gestiegene Anzahl der Anträge zu bearbeiten und geleistete Unterhaltsvorschüsse wieder einzutreiben. In Bundesländern mit einer hohen Rückgriffsquote seien hierfür nicht die Jugendämter, sondern die Finanzämter zuständig. Dörner forderte eine bessere Kooperation der Behörden.

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