München – Die Stadt München will Familien entlasten. Zum 1. September sollen die Kindergartengebühren für alle Eltern abgeschafft werden – unabhängig vom Einkommen. Das hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) angekündigt. Bereits im Oktober hatte der Stadtrat beschlossen, Eltern bis zu einem Brutto-Einkommen von 50 000 Euro von den Kita- und Krippengebühren zu befreien. Damit hätten knapp die Hälfte der Münchner Kinder die Kita kostenlos besuchen können.
Dass nun die komplette Abschaffung geplant ist, hat mit dem staatlichen Zuschuss von 100 Euro zu tun. Dieser gilt ab April bereits für das erste und zweite Kindergartenjahr. München will nun pauschal eine maximale Besuchsgebühr von 100 Euro erheben, die den Eltern nicht in Rechnung gestellt wird. Stattdessen fließt der Zuschuss direkt an die Einrichtung. Der Stadtrat soll dies am 22. Mai beschließen – eine Formsache, weil sich auch CSU und Grüne für Kostenfreiheit aussprechen. Laut städtischem Bildungsreferat sind davon 29 400 Kindergartenkinder in 560 Einrichtungen betroffen, rund 75 Prozent der Münchner Kita-Plätze. Außerhalb Münchens waren die Gebühren schon bisher oft niedriger.
Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer (CSU) lobte die Entscheidung. Damit sei auch „ein erheblicher Abbau an Bürokratie“ in der Stadt verbunden. „Hauptziel bleibt für mich aber die Verbesserung der Qualität in den Kindertageseinrichtungen“, sagte Schreyer. Sie strebe unter anderem eine zeitliche Entlastung der pädagogischen Leitungen und generell der pädagogischen Kräfte an. Ziel sei auch, bayernweit die Öffnungszeiten zu flexibilisieren. kv/cd