München – Der Bayerische Rundfunk verzichtet auf einen Boykott. Die Musik von Michael Jackson wird auch nach den erneut aufgekommenen Missbrauchsvorwürfen gegen den vor zehn Jahren verstorbenen Sänger in den Programmen des BR gespielt. „Sie taucht ohnehin nicht mehr in allen BR-Hörfunkprogrammen auf – und wenn, werden wir, was den Einsatz und die Moderation angeht, sensibel damit umgehen“, sagte Hörfunkdirektor Martin Wagner gegenüber unserer Zeitung.
Wie berichtet, hatten nach der Ausstrahlung der Doku „Leaving Neverland“ in den USA über Popstar Michael Jackson einige internationale Radiosender angekündigt, künftig keine Lieder des Sängers mehr zu spielen. In Deutschland werden sich auch die anderen großen öffentlich-rechtlichen Sender diesem Boykott nicht anschließen. Der Westdeutsche Rundfunk etwa plant derzeit keine Streichung von Jackson-Songs. „Wir warten ab, ob es aufgrund der Erkenntnisse der HBO-Dokumentation zu einer neuen juristischen Bewertung kommt“, teilte der WDR mit. Auch die privaten bayerischen Sender verzichten auf einen Boykott.