Berlin – Wegen der erzwungenen Ausreise von zwei deutschen Journalisten aus der Türkei wächst in Deutschland die Empörung. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte an, dass die Bundesregierung sich weiter für die Betroffenen einsetzen werde. „Für uns ist diese Verweigerung der Akkreditierungen nicht nachvollziehbar“, sagte Seibert. Das Auswärtige Amt hatte unter anderem deswegen am Wochenende die Reisehinweise für die Türkei verschärft. Auch die EU-Kommission hat von der Türkei verlangt, den Entzug der Akkreditierung für die Journalisten rückgängig zu machen. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat die Türkei als „Willkürstaat“ kritisiert. „Keiner ist in der Türkei sicher, weder Deutsche noch Nichtdeutsche“, sagte Özdemir im Deutschlandfunk. Das Land sei kein Rechtsstaat.
Unterdessen verzeichnet die Tourismusbranche bislang keine Auswirkungen der Reisehinweise auf die Buchungen. „Von einer enorm hohen Nachfrage sprach der Münchner Konzern FTI. Ohnehin sind verschärfte Reisehinweise kein Rechtsgrund, die gebuchte Reise in ein betroffenes Land stornieren zu dürfen.