Flugverbot für Boeing

von Redaktion

Nach Absturz: EU-Luftraum für den Typ 737 Max 8 gesperrt

München – Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max 8 in Äthiopien dürfen im gesamten Luftraum der Europäischen Union keine Maschinen dieses Typs mehr fliegen. Das beschloss die europäische Luftfahrtbehörde EASA gestern Abend. Zuvor hatten bereits zahlreiche EU-Länder ihren Luftraum gesperrt, darunter auch Deutschland. „Sicherheit geht absolut vor. Bis alle Zweifel ausgeräumt sind, habe ich veranlasst, dass der deutsche Luftraum für die Boeing 737 Max ab sofort gesperrt wird“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Später folgte das Verbot für die gesamte EU. Die EASA erklärte, bei der Sperrung handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Es sei „noch zu früh, Schlussfolgerungen zu den Gründen des Absturzes zu ziehen“. Neue Erkenntnisse zum Absturz würden laufend ausgewertet.

Auch der weltgrößte Reisekonzern Tui reagierte. Anfangs hatte das Unternehmen noch erklärt, Vertrauen in die Maschine zu haben. Nach dem Flugverbot in Großbritannien stoppte Tui alle Flüge mit dem umstrittenen Flugzeugtyp. Der Schritt umfasse alle Fluggesellschaften des Konzerns, sagte ein Sprecher. Die Fluggäste sollen umgebucht werden.

Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines kurz nach dem Start abgestürzt, 157 Menschen starben. Im Oktober waren beim Absturz einer baugleichen Maschine in Indonesien 189 Menschen gestorben.

Die Boeing 737 ist das meistverkaufte Verkehrsflugzeug der Welt. Die Max-Reihe ist die neueste Variante. Der US-Hersteller hat bereits mehr als 350 Maschinen ausgeliefert und sitzt auf prall gefüllten Auftragsbüchern.

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