München – Mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen will die S-Bahn München pünktlicher werden und ihre Kunden bei Störungen besser informieren. Das kündigte S-Bahn-Chef Heiko Büttner gestern in München an. So sollen bis Jahresende alle Fahrgäste über die Monitore in den neuen S-Bahnen in Echtzeit über Ankunftszeiten, Störungen und Alternativrouten informiert werden. Zudem sollen bis dahin alle 150 S-Bahn-Haltestellen mit digitalen Anzeigetafeln ausgestattet sein, die künftig ebenfalls in Echtzeit bespielt werden. Auch die Münchner Tunnelbahnhöfe der S-Bahn sollen aufgehübscht und modernisiert werden.
Pünktlichere S-Bahnen erhofft sich Büttner unter anderem durch ein neues, digitales Weichendiagnosesystem. Nach Angaben der DB Netz könnten damit die immer wieder für Verzögerungen sorgenden Weichenstörungen um rund 25 Prozent reduziert werden.
Büttner betonte, dass er mit der derzeitigen Pünktlichkeitsquote von 94 Prozent und der Fahrgastinformation „überhaupt nicht“ zufrieden sei. Einige Maßnahmen aus dem vergangenen Jahr hätten aber bereits zu Verbesserungen geführt. So wurden etwa Teile der Stammstrecke eingezäunt, dadurch sei die Zahl der Personen im Gleis um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Auch die Haltezeiten an der Stammstrecke seien durch den Einsatz von Einstiegslotsen und sogenannten Sekundenjäger-Uhren für Lokführer verkürzt worden.
Zudem hat die S-Bahn München ein Pilotprojekt abgeschlossen, in dem Züge nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, fährt zuerst“ statt nach dem Fahrplan durch die Stammstrecke geleitet wurden, um Zeit zu sparen. Ob dieses Verfahren langfristig angewendet wird, ist aber noch nicht entschieden. dg