Leverkusen – Heftiger Rückschlag für Bayer: Das erst im vergangenen Jahr vom Chemieriesen übernommene US-Unternehmen Monsanto muss fast 81 Millionen Dollar (knapp 72 Millionen Euro) an einen an Krebs erkrankten Kläger zahlen, der jahrelang das glyphosathaltige Monsanto-Mittel „Roundup“ verwendete. Das war deutlich mehr als erwartet.
Für Bayer wird der Kauf von Monsanto immer mehr zur Belastung. Seit Abschluss der 63 Milliarden Dollar schweren Monsanto-Übernahme im vergangenen Juni hat Bayer bereits mehr als 45 Prozent an Börsenwert verloren. Gegen Monsanto sind tausende Klagen von Krebskranken bei US-Gerichten anhängig.
Eine Jury in San Francisco befand, Monsanto habe nicht genügend vor den Risiken des Einsatzes des Unkrautvernichtungsmittels gewarnt. Der 70-jährige Rentner Edwin Hardeman hatte das Herbizid auf seinem Grundstück eingesetzt. Bayer erklärte, das Unternehmen sei „über das Urteil der Jury enttäuscht“, und kündigte Rechtsmittel an. Zugleich zeigte sich der Vorstand nach wie vor davon überzeugt, dass Glyphosat nicht krebserregend sei.