Berlin zieht Botschafter ab

von Redaktion

Ruanda wirft Diplomat Beleidigung vor

Kigali/Berlin – Kurz vor dem 25. Jahrestag des Völkermordes in Ruanda ist der deutsche Botschafter in Kigali nach Deutschland zurückbeordert worden. Der Diplomat Peter Woeste habe „beleidigende Bemerkungen über unser Land und den Präsidenten selbst gemacht“, sagte Olivier Nduhungirehe, Staatssekretär im ruandischen Außenministerium der Deutschen Presseagentur. Er sei zurückgerufen worden, nachdem man den Vorfall bei der deutschen Regierung angesprochen habe.

Woeste kehrte ruandischen Angaben zufolge am 31. März, eine Woche vor den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Genozids nach Deutschland zurück. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte jetzt, dass der Botschafter in Deutschland sei und zum Gespräch gebeten wurde. Weitere Details wurden nicht genannt. Die „Welt“ hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass es wegen einer privaten E-Mail Woestes, die an ruandische Behörden gelangte, zu diplomatischen Spannungen gekommen sei.

Ruanda war bis zum Ersten Weltkrieg deutsche, danach bis 1962 belgische Kolonie. An der Gedenkfeier zum Völkermord von 1994 nahm neben EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Belgiens Regierungschef Charles Michel auch der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler teil.

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