München – Die Stadt München will wegen der hohen Lebenshaltungskosten die Gehälter ihrer Mitarbeiter erheblich aufstocken. Die München-Zulage solle verdoppelt werden, kündigte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Mai-Kundgebung überraschend an. Bisher liegt die Zulage nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bei rund 134 Euro pro Monat.
Reiter kündigte einen Vorstoß der SPD-Fraktion im Stadtrat an. Auch seine Verwaltung werde mit der Gewerkschaft Gespräche aufnehmen.
Der Freistaat Bayern hatte die Ballungsraumzulage für seine Mitarbeiter im „Verdichtungsraum München“ 2017/18 um 50 Prozent erhöht. Es sind nun gut 122 Euro, die an Normalverdiener mit bis zu 3600 Euro Bruttogehalt gezahlt werden. Es sei „schön, wenn München jetzt nachzieht“, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) unserer Zeitung, ohne Details zu bewerten. Weitergehende konkrete Pläne gibt es im Ministerium nicht.
Der Chef des Beamtenbunds, Rolf Habermann, sagte, derzeit werde die Einkommensrunde 2019 bis 2021 sehr erfolgreich abgeschlossen. Unabhängig davon sei man bei der Ballungsraumzulage „für Verbesserungen leicht überredbar“ – in der Höhe wie der Gebietskulisse. Dieser Begriff umfasst die Gemeinden, in denen Wohn- und Dienstort des Beamten liegen müssen, damit er die Zulage bekommt. Das sind die Stadt und größere Umlandgemeinden, etwa die Kreisstädte. In der CSU gibt es Ideen, hier etwas zu ändern. So regt der Dachauer Abgeordnete Bernhard Seidenath an, nur noch Dienst- oder Wohnort – nicht mehr beide – anzusetzen: „Das würde für viele Pendler eine Entlastung bringen.“ cd