Meldepflicht bei Missbrauch

von Redaktion

Papst verschärft Kirchenrecht – Vertuschung wird geahndet

Vatikanstadt/München – Der Papst verschärft den Kampf gegen Missbrauch in der katholischen Weltkirche: Franziskus veröffentlichte gestern ein Schreiben, mit dem erstmals eine weltkirchlich einheitliche Meldepflicht für Fälle sexuellen Missbrauchs vorgeschrieben wird. Die Regelung tritt ab 1. Juni in Kraft. In Deutschland hatten die katholischen Bischöfe bereits im Jahr 2010 entsprechende Leitlinien erlassen. Die Umsetzung für die Weltkirche war seit Langem gefordert worden. Deutsche Opfervertreter kritisieren aber, dass eine Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei fehle.

Neu regelt das Papstschreiben die Untersuchung gegen Bischöfe, die Ermittlungen vertuscht oder verschleppt haben. Allerdings bemängelt Matthias Katsch, Sprecher des Opferverbands „Eckiger Tisch“, dass hier übergeordnete Bischöfe die Rolle des Ermittlers übernehmen sollen. Bischöfe säßen hier über Bischöfe zu Gericht. „Wir brauchen hier eine unabhängige kirchliche Gerichtsbarkeit.“ cm

Artikel 7 von 11