Berlin – Die Bundesregierung ist erstmals bereit, Kinder von IS-Angehörigen aus Syrien nach Deutschland zurückzuholen. Das teilte das Auswärtige Amt vor dem Verwaltungsgericht Berlin mit. Man sei seit einiger Zeit bemüht, „besonders schutzwürdige Kinder“ aus Flüchtlingslagern zurückzuholen, wie NDR, WDR und SZ berichten. Ein Rechtsanwalt aus Hannover hatte im Auftrag der Großeltern Antrag auf einstweilige Anordnung eingereicht, um zwei minderjährige Kinder nach Deutschland zu holen. Die Mutter der vier- und knapp zweijährigen Mädchen sei eine aus Baden-Württemberg stammende IS-Anhängerin, die bei Kämpfen um die letzte IS-Bastion in Baghus ums Leben gekommen sein soll.
Das Flüchtlingslager sei vollständig überfüllt, erklärte der Anwalt. „Die medizinische Versorgung ist nicht im Ansatz sichergestellt, es besteht die Gefahr des Ausbruchs von Seuchen, und es besteht natürlich auch die Gefahr sexueller Übergriffe, insbesondere in Bezug auf schutzlose Kinder.“
Wie das Auswärtige Amt weiter mitteilte, sei es allerdings notwendig, mit Hilfe eines DNA-Tests zweifelsfrei die Identität – und damit die Staatsbürgerschaft – der Kinder zu klären, bevor sie zurückgeholt werden könnten.