Trio soll SPD aus der Krise führen

von Redaktion

Schwesig, Dreyer und Schäfer-Gümbel moderieren den Übergang

Berlin – Ein neues Führungstrio aus den stellvertretenden Parteivorsitzenden Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel soll den Übergangsprozess in der SPD nach dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles gestalten. Alle drei machten gestern nach einer Vorstandssitzung aber deutlich, dass sie selbst nicht für den Parteivorsitz zur Verfügung stehen. Entscheidungen zum weiteren Verfahren sollen auf einer weiteren Vorstandssitzung am 24. Juni fallen, etwa die Frage, wann ein Parteitag zur Neuwahl der Parteispitze stattfindet und in welcher Form.

„Wir haben uns sehr einvernehmlich darauf verständigt, dass wir zu dritt diesen Weg gestalten wollen“, sagte Dreyer. Der Parteivorstand habe dies dann so beschlossen. „Zwischen uns passt kein Blatt“, sagte Schwesig. Auch sie äußerte sich „überzeugt, dass es uns zu dritt gelingen kann, diese schwierige Phase zu begleiten“.

Die Zeit bis zum 24. Juni soll nach den Worten Schäfer-Gümbels aber auch genutzt werden, um etwa die Landes- und Bezirksvorsitzenden der SPD in den Beratungsprozess einzubeziehen. Es sei so, dass „wir jetzt die ganze Partei in dieser Lage brauchen“.

Nahles hatte am Sonntag ihren Rücktritt als Partei- und Fraktionschefin angekündigt. Gestern teilte sie dies dem Vorstand offiziell mit. Dabei habe die scheidende Parteichefin „eine sehr bewegende Rede gehalten“, sagte Dreyer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht unterdessen die Arbeit der Großen Koalition durch den Wechsel an der SPD-Spitze nicht beeinträchtigt. Sie kenne die Mitglieder des kommissarischen SPD-Spitzentrios und habe „nicht das Gefühl, dass damit ein Signal der Instabilität einhergeht“, sagte Merkel gestern in Weimar.

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