München – Der rapide Anstieg der Preise auf dem Wohnungsmarkt findet kein Ende. Kaufimmobilien in München sind im vergangenen Jahr um durchschnittlich 11,5 Prozent teurer geworden. Das geht aus dem neuen Immobilienmarktbericht der Stadt hervor.
Obwohl im vergangenen Jahr insgesamt weniger Kaufverträge abgeschlossen wurden, ist der Umsatz auf dem Münchner Immobilienmarkt weiter gestiegen. Die Zahl der Kaufverträge sank um zwei Prozent, der Umsatz stieg dagegen um fünf Prozent auf jetzt 12,7 Milliarden Euro. Für ein Einfamilienhaus müssen Käufer mindestens 1,2 Millionen Euro bezahlen.
Der Gutachterausschuss der Stadt registrierte auch besondere Ausreißer nach oben. So wurde ein Reihenhaus in Bogenhausen für stolze neun Millionen Euro verkauft. Ebenfalls in Bogenhausen zahlte ein Käufer zwölf Millionen Euro für ein Einfamilienhaus. „Dem Wahnsinn sind nach wie vor keine Grenzen gesetzt“, kommentierte Albert Fittkau, der Vorsitzende des Gutachterausschusses, die Entwicklung.
Noch dramatischer ist die Entwicklung bei Gewerbeimmobilien. Hier stiegen die Preise um 100 Prozent. Die Leerstandsquote in der Innenstadt liegt mittlerweile bei Null, gleichzeitig sind viele Büros umgenutzt worden und dienen jetzt vielfach als Hotels.
In der aufgeheizten Debatte um steigenden Preise bringt der Deutsche Mieterbund ein Grundrecht auf bezahlbares Wohnen ins Spiel und regte am Mittwoch eine Änderung im Grundgesetz an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Wohnen als eine Existenzfrage für jeden Einzelnen. mk