München – Das bayerische Wirtschaftsministerium sieht sich einer Flut von Anträgen auf Fördermittel für Gaststätten in ländlichen Regionen gegenüber. Schon zum Start des von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) aufgelegten Gaststätten-Modernisierungsprogramms waren Mitte Mai an nur einem Tag Investitionszuschüsse in Höhe von rund zehn Millionen Euro beantragt worden, so eine vorläufige Schätzung des Ministeriums. Das ist bereits ein Drittel der im Doppelhaushalt 2019/20 vorgesehenen Mittel. Viele Interessenten warten noch darauf, ihre Anträge stellen zu können. Das Internet-Portal, das dazu genutzt werden muss, war wegen des Andrangs nur wenige Stunden erreichbar.
Das Gaststätten-Modernisierungsprogramm soll einen Beitrag zum Erhalt der Wirtshauskultur leisten und vor allem kleineren Betrieben zugute kommen. Anspruch auf Unterstützung haben Gaststätten in Kommunen mit weniger als 100 000 Einwohnern und mit weniger als einer Million Euro Jahresumsatz. Derzeit prüft das Ministerium die bisher eingegangenen Anträge. Sobald feststeht, wie viel Geld tatsächlich noch übrig ist, soll es eine zweite Antragsrunde geben.
Noch ist offen, ob die 30 Millionen Euro für alle Betriebe reichen, die auf einen Investitionszuschuss von bis zu 200 000 Euro hoffen. Das Wirtschaftsministerium teilte auf Nachfrage mit, man werde das Programm in den Planungen zum Nachtragshaushalt berücksichtigen. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DHG) regt an, es zu verstetigen. „Es schließt eine Lücke in den Förderangeboten“, sagt DHG-Sprecher Frank-Ulrich John. In Bayern mussten in den letzten Jahren zahlreiche Gaststätten schließen. In hunderten Orten gibt es kein Wirtshaus mehr. sr