FDP: Klima-Debatte „überreizt“

von Redaktion

Lindner kritisiert Wortwahl von „Notstand“ und „Kollaps“

Berlin – FDP-Chef Christian Lindner sieht derzeit in der Klimaschutzdebatte eine „Überreizung“. Häufig sei in der Debatte die Rede von „Klimanotstand“ und „Klimakollaps“, sagte Lindner der „Zeit“. „Die Aufgabe des Liberalismus ist es, auf Vernunft und Verhältnismäßigkeit zu bestehen, darauf, dass selbst der gute Zweck nicht alle Mittel heiligt.“

Lindner forderte eine Ausweitung des CO2-Zertifikate-Handels und eine „Klimadividende“, um den Ausstoß des klimaschädlichen Gases einzudämmen. „Der CO2-Zertifikate-Handel hat sich entgegen anderslautenden Gerüchten bewährt. Die Lenkungswirkung hat im vergangenen Jahr begonnen.“ Die Einnahmen aus einem CO2-Marktmechanismus sollten pro Kopf an die Menschen zurückgezahlt werden, „als eine Art Klimadividende“, forderte er.

Lindner grenzte sich klar von den Grünen ab. Im Unterschied zu einem „autoritären Ökologismus, der ohne Rücksicht auf Verluste Freiheit aufgibt“, sei es die Vision der Liberalen, dass Freiheit und Wohlstand in einer klimaneutralen Gesellschaft erhalten blieben. Zu den Aussichten auf eine Jamaika-Koalition im Bund äußerte sich Lindner skeptisch. Die Grünen seien inzwischen „nach links gegangen“.  dpa

Artikel 8 von 11