Ärzte-Chef: Organe für Spender

von Redaktion

Kammer-Präsident für Vorzug auf Transplantations-Listen

Berlin – In der Debatte um Organspenden hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt dafür geworben, den Empfang eines Spenderorgans teils von der eigenen Spendebereitschaft abhängig zu machen. Das sei „diskussionswürdig“, sagte er der Funke-Mediengruppe. „Wer bereit ist zu geben, kann bevorzugt empfangen.“

Reinhardt verwies auf eine Regelung in Israel. Dort hänge der Platz auf der Empfängerliste bei Organtransplantationen auch davon ab, ob und wann sich jemand zum Spender erklärt habe. „Wer zu einer Spende bereit ist, wird bei der Transplantation eines Organs bevorzugt“, sagte Reinhardt. „Das intensiviert den Gedanken, sich mit dem Thema zu befassen.“ Es wundere ihn, dass dies in der Debatte in Deutschland bisher keine Rolle gespielt habe.

In der Diskussion um Organspenden wirbt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die sogenannte Widerspruchslösung. Demnach soll künftig jeder Bürger als Organspender gelten, solange er dem nicht ausdrücklich widerspricht. Kritiker setzen stattdessen auf mehr Information und Beratung. Sie haben einen eigenen Gesetzentwurf vorgestellt.

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