Merz wartet auf Anruf von AKK

von Redaktion

Ex-Fraktionschef deutet Kanzlerambitionen an – Kritik an Merkel

Berlin – Die Debatte um die Kanzlerkandidatur innerhalb der Union ist neu befeuert worden. Nachdem sich vor wenigen Tagen der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, auf CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer als Merkel-Nachfolgerin festgelegt hatte, brachte sich jetzt der im Kampf um den Parteivorsitz unterlegene frühere Fraktionschef Friedrich Merz in Stellung. Im ARD-Fernsehtalk bei Sandra Maischberger erklärte er auf die Frage der Moderatorin, was er mache, wenn „AKK“ ihn anrufe und ihm die Kanzlerkandidatur anbiete: „Dann denke ich darüber nach“. Noch wenige Tage zuvor hatte sich der Sauerländer in puncto Kanzlerambitionen deutlich zurückhaltender geäußert: „Es gibt keine Entscheidungsnotwendigkeit und deshalb denke ich über diese Frage überhaupt nicht nach“.

Wenig Zurückhaltung übte Merz bei seiner Beurteilung der Regierungspolitik von Angela Merkel: Ihre Fehler in der Flüchtlingspolitik hätten die AfD erst möglich gemacht. „Seitdem verliert die Union massiv an die AfD“, sagte Merz. „Diese Partei gäbe es auch vom Namen her gar nicht, wenn nicht das Wort ‚alternativlos‘ in die deutsche Politik eingeführt worden wäre. Das teile ich überhaupt nicht. In der Demokratie gibt es für jeden und alles eine Alternative.“

Merz sprach sich dafür aus, das konservative Profil der CDU wieder zu schärfen: „Wir müssen das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Nation, das Nationalgefühl in Deutschland ernst nehmen und wieder als ein wichtiges Thema ansehen.“ Koalitionen mit der AfD schloss er aber kategorisch aus. „Es gibt Grenzen der Toleranz in einer toleranten Gesellschaft. Die Menschen, die konservativ denken, gehören dazu. Die, die rechtsradikal denken, gehören nicht dazu.“

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