Augsburg – Die Lebenserwartung der Menschen in Bayern ist so hoch wie nie zuvor. Heute geborene Männer werden im Schnitt 79,1 Jahre alt, Frauen sogar 83,6 Jahre, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bei der Vorstellung des ersten Bayerischen Präventionsberichts in Augsburg sagte. Damit liege die Lebenserwartung im Freistaat leicht über dem Bundesdurchschnitt. „Erstmals liegt eine umfassende Übersicht und Analyse zur Gesundheitsvorsorge im Freistaat vor“, sagte Huml.
In vielen Bereichen zeige der Bericht schon Erfolge der bisherigen Präventionsangebote und Gesundheitsförderung, sagte die Ministerin. So sei die Säuglingssterblichkeit zurückgegangen, die Zahngesundheit verbessert worden, die Zahl der Raucher gesunken. Der Anstieg des Anteils fettleibiger Einschulungskinder wurde gestoppt. Die Adipositas-Rate für die Jahre 2014 bis 2016 liege mit 3,2 Prozent deutlich unter dem Bundesschnitt von 4,6 Prozent. Zudem hätten sich die Impfquoten stetig verbessert.
Dennoch gebe es nach wie vor häufig Erkrankungen, die mit dem Lebensstil der Bürger zusammenhingen, so die studierte Medizinerin. Über eine Million Erwachsene in Bayern seien von der Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus Typ 2, betroffen. 17 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen zwischen 18 und 64 Jahren litten an Adipositas und seien extrem übergewichtig. Der Bewegungsmangel ist groß: Auf das empfohlene Maß von mindestens 2,5 Stunden körperlicher Ausdaueraktivität pro Woche komme nur knapp die Hälfte der Erwachsenen. Weitere Risikofaktoren: Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung.