München – In der Diskussion über ein einheitliches Abitur in Deutschland sind sich Bayern und Nordrhein-Westfalen in die Haare geraten. Der in NRW geborene FDP-Chef Christian Lindner sprach sich für ein Zentralabitur aus. Er halte den Bildungswettbewerb zwischen 16 Bundesländern, so wie er praktiziert werde, für aus der Zeit gefallen, sagte Lindner. Eine böse Spitze kam daraufhin aus Bayern – der Freistaat ist gegen ein Zentralabitur.
„Dass Christian Lindner ein Zentral-Abi fordert, ist verständlich, denn er selbst hat ja NRW-Abi“, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume. „Wir wollen die beste Bildung für unsere Schüler und keinen deutschen Durchschnitt. Wir sind für Leistung und Wettbewerb und gegen sozialistische Gleichmacherei.“
Der Spott wiederum brachte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) auf die Palme. „Trotz eines bayerischen Abiturs scheint Herr Blume nicht vor Hochmut gefeit zu sein“, keilte sie aus Düsseldorf zurück. Gebauer forderte eine Entschuldigung des Generalsekretärs bei den rund 75 000 Schülerinnen und Schülern, die jährlich in NRW ihr Abitur ablegten.