München – Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutschland ist die 41-Grad-Marke durchbrochen worden. Lingen im niedersächsischen Emsland war am Donnerstag mit 42,6 Grad nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Abend der heißeste Ort in Deutschland. Bis gestern hatte das unterfränkische Kitzingen vier Jahre lang seinen Ruf als heißester Ort Deutschlands behauptet. Dort waren im Sommer 2015 gleich zweimal 40,3 Grad gemessen worden. Doch der bayerische Rekord wurde gestern auch geknackt: In Kahl am Main war es 40,4 Grad heiß.
Insgesamt wurden in sechs Bundesländern neue Höchstwerte erreicht. An 25 Messstationen betrugen die Temperaturen 40 Grad oder mehr.
Der DWD rechnet für heute noch einmal mit Extremhitze – auch wenn neue Rekorde nicht zu erwarten sind. Aufgrund der Hitze soll heute das Kernkraftwerk Grohnde in Niedersachsen abgeschaltet werden. Die Temperatur der Weser, mit deren Flusswasser der Reaktor gekühlt wird, sei mit 26 Grad zu hoch, teilte der Betreiber PreußenElektra mit. Für den Atommeiler Isar 2 bei Landshut ist keine Einschränkung zu erwarten – das Kraftwerk ist ohnehin in Revision, zudem beträgt die Wassertemperatur der oberen Isar derzeit nur rund 23 Grad.
Auch historische Niedrigwasserstände in Bayern sind kaum zu erwarten, teilte das Landesamt für Umwelt mit. Nur am Pegel der Waldnaab in der Oberpfalz wurde ein neuer Niedrigwasserrekord erreicht. Die Wasserstände an Amper, Isar und Inn sind zwar niedrig, erreichen aber keine kritischen Werte. An der Donau bei Vilshofen droht die Einstellung der Schifffahrt.