Kramertunnel: Baustart 2020

von Redaktion

Baubehörde vergibt Auftrag an Innsbrucker Unternehmen

Garmisch-Partenkirchen – Dem Bau des Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen steht offenbar nichts mehr im Wege. Nach Informationen des örtlichen Stimmkreisabgeordneten und CSU-Landesgruppenchefs im Bundestag, Alexander Dobrindt (CSU), wird das Staatliche Bauamt Weilheim heute ein Unternehmen in Innsbruck mit dem Bau beauftragen. Das Bundesverkehrsministerium habe dem bereits zugestimmt. Der Tunnelanschlag ist für Frühjahr 2020 geplant, die Fertigstellung Ende 2024.

Um den Bau des Tunnels unter dem Garmisch-Partenkirchner Hausberg Kramerspitz (1985 Meter) hatte es jahrelangen Streit gegeben. 2013 hatte das Bauamt den Bau eines Erkundungsstollens wegen Wassereinbruchs überraschend eingestellt. Durch die Arbeiten waren oben am Berg wertvolle Hangquellmoore ausgetrocknet, im Tunnel selbst hatten die Arbeiter mit lockeren Gesteinsschichten zu kämpfen.

Diese Probleme sollen nun durch aufwändige Drainagesysteme behoben werden. Für 1,5 Millionen Euro werden fast drei Kilometer Rohre verlegt, um Wasser aus anderen Gebieten in das Moor einzuleiten. Der örtliche Vorsitzende des Bund Naturschutz, Axel Doering, nennt das eine „Verschlimmbesserung“, allein die Rohrleitungen am Berg seien ein großer Eingriff in die Natur, zudem habe das zugeleitete Wasser eine andere chemische Zusammensetzung. Das Straßenbauamt habe leider andere Tunnel-Varianten immer nur abgelehnt.

Der Tunnel wird nördlich von Garmisch-Partenkirchen bei Burgrain abzweigen und vor Grainau wieder in die B 23 münden. Diese Ortsumgehung von Garmisch wird mit Zu- und Abfahrt 5,6 Kilometer lang. Der Tunnel selbst misst 3577 Meter, es ist dann der längste Straßentunnel in Bayern. Gebaut wird nur eine Fahrröhre mit Gegenverkehr. Bisher sind 263,6 Millionen Euro veranschlagt. Vor Ort wird zudem der Ruf nach dem Wank-Tunnel als Umfahrung von Partenkirchen lauter. Am Samstag gab es dazu eine Demo.  dw

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