Erdrutsch im Osten

von Redaktion

Erfolg für AfD – Linke stürzt ab – Ministerpräsidenten bestätigt

Dresden/Potsdam – Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen trotz massiver Gewinne der AfD gewonnen, in Brandenburg hat sich die SPD knapp vor den starken Rechtspopulisten behauptet. Die langjährigen Regierungsparteien CDU und SPD mussten laut Hochrechnungen aber deutliche Verluste verkraften, während die in beiden Ländern besonders rechte AfD mit Rekord-Ergebnissen Platz zwei eroberte. Die Linke büßte massiv ein und halbierte nahezu ihre Ergebnisse von 2014. 30 Jahre nach der deutschen Einheit bedeutet dies eine Zäsur. Die FDP verpasste den Sprung in beide Parlamente.

In Sachsen hat die seit der Wiedervereinigung regierende CDU ihre Spitzenposition mit 32,5 Prozent der Stimmen nach einer Aufholjagd überraschend klar gegen die AfD (rund 28 Prozent) verteidigt. Gegenüber der Wahl 2014 verlor die CDU jedoch rund 7 Punkte, die AfD gewann 18 hinzu. Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich dennoch zufrieden: „Das freundliche Sachsen hat gewonnen“, sagte er.

In Brandenburg wurde das rot-rote Bündnis von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) abgewählt. Die SPD bleibt jedoch mit gut 26 Prozent (minus 5,8%) stärkste Kraft. Woidke braucht aber einen dritten Partner, um eine Koalition ohne die AfD, die ihren Stimmenanteil auf knapp 24 Prozent verdoppelte, zu schmieden.

Den Grünen, die in beiden Ländern zulegten, kommt eine Schlüsselrolle zu. Im zuletzt rot-rot regierten Brandenburg könnte es für ein rot-rot-grünes Bündnis reichen, obwohl den Freien Wählern der Einzug in den Landtag gelang. In Sachsen hätte ein Kenia-Bündnis von CDU, SPD und Grünen eine Mehrheit. Koalitionsverhandlungen mit der AfD wurden in beiden Ländern ausgeschlossen.

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