Karlsruhe – Der mutmaßliche Attentäter von Halle hat den rechtsextremen Hintergrund seiner Tat gestanden. In einer mehrstündigen Vernehmung habe Stephan B. ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv für seinen Anschlag angegeben, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Freitag in Karlsruhe. Der 27-Jährige habe „sehr umfangreich“ ausgesagt.
Sein Anwalt Hans-Dieter Weber erklärte, Auslöser für die Tat sei gewesen, dass er andere Menschen für eigene Probleme verantwortlich mache. Er sehe Kräfte am Werk, die im Verborgenen wirkten, aber einflussreich seien und auf die Politik einwirken könnten, so Weber.
Unterdessen bestätigten Sicherheitskreise unserer Zeitung, dass fünf Menschen den ins Internet übertragenen Anschlag von Halle in Echtzeit am Bildschirm verfolgt hatten. „Aber wir wissen nicht, ob diese fünf Leute den Live-Stream zufällig sahen oder vorher schon von der Tat Bescheid wussten“. Immerhin 2200 Menschen schauten sich nach der Tat die Aufzeichnung an, bevor das Video gesperrt wurde. kr/mm