AKK stellt die Machtfrage

von Redaktion

CDU-Chefin wehrt sich gegen Kritiker – Mohring geht auf Linke zu

Berlin – CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat angesichts neuer innerparteilicher Angriffe ihren Führungsanspruch untermauert. Im Bundesvorstand sei vom Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, „die Führungsfrage gestellt worden“, sagte Kramp-Karrenbauer gestern. Sie forderte interne Kritiker auf, im Streit um die Kanzlerkandidatur 2021 Farbe zu bekennen. Sie wolle ihre Entscheidung dazu dem Parteitag im nächsten Jahr vorlegen, sagte die CDU-Chefin. Wer meine, die Frage müsse bereits in diesem Herbst entschieden werden, habe auf dem anstehenden Parteitag dazu Gelegenheit. Die Kritik an der CDU-Chefin war nach der Wahlniederlage in Thüringen erneut laut geworden.

Dort überdenkt die Landes-CDU bei der Suche nach einer Regierung ihre bisher strikte Abgrenzung von der Linkspartei. Spitzenkandidat Mike Mohring will eine Gesprächseinladung von Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow annehmen. Er erhielt dafür nach eigenen Angaben Rückendeckung von der CDU-Bundesspitze – erntete aber auch scharfen Widerspruch in den eigenen Reihen. Auch CSU-Generalsekretär Markus Blume warnte in der „FAZ“: „Wer mit Linkspartei oder AfD koaliert, begeht einen schweren Fehler.“

Ramelow hatte die Linke mit 31 Prozent zwar zu ihrem ersten Sieg bei einer Landtagswahl geführt, seine rot-rot-grüne Regierung verlor aber ihre Mehrheit. Die CDU sackte auf 21,8 Prozent ab. Die AfD holte 23,4 Prozent, die SPD 8,2 Prozent, die Grünen 5,2 Prozent. Für die FDP (5 Prozent) kommt selbst ein Tolerieren einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung nicht infrage.

Artikel 10 von 11