München – Millionen Verbrauchern stehen im kommenden Jahr steigende Stromkosten ins Haus. Viele Grundversorger erhöhen die Preise im Schnitt um über fünf Prozent.
Laut einer Untersuchung des Vergleichsportals Verivox kündigten 177 örtliche Versorger Anstiege von im Schnitt 5,4 Prozent an. Damit muss ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden mit Mehrkosten von 67 Euro im Jahr rechnen. Den Betrachtungen des Onlineportals Check24 zufolge erhöhen 186 Grundversorger zum Jahreswechsel ihren Strompreis. Das Portal kam bei seinen Berechnungen auf Preiserhöhungen von im Schnitt 5,3 Prozent. Bei einem angesetzten Jahresverbrauch eines Musterhaushalts von 5000 Kilowattstunden wäre das ein Plus von 82 Euro im Jahr. Verbraucher sehen sich demnach mit einem „neuen Rekordhoch“ konfrontiert. Als Gründe geben die Versorger die steigende EEG-Umlage und höhere Stromnetzgebühren an.
Verbraucherschützer sehen die Stromanbieter in der Pflicht, für Preisstabilität zu sorgen. „Steigende Strompreise sind jetzt mit Blick auf den Klimaschutz ein völlig falsches Signal“, sagte der Energieexperte der Verbraucherzentrale, Udo Sieverding. Die Versorger könnten „mit den Spielräumen ihrer Beschaffungsstrategien Preisveränderungen durchaus so lange aufschieben, bis das Klimapaket greift“. Ab 2021 soll die EEG-Umlage demnach in einem ersten Schritt um 0,25 Cent pro Kilowattstunde gesenkt und dann weiter verringert werden – im Gegenzug zu einem Einstieg in eine Bepreisung des CO2-Ausstoßes beim Verkehr und bei Gebäuden.