München – Um einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Bayern zu verhindern, erhöht die Staatsregierung die Abschussprämie für Wildschweine. Jäger können für ein erlegtes Tier in den nördlichen und östlichen grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien 100 Euro statt bisher 20 Euro bekommen, wie das Umweltministerium am Sonntag in München mitteilte. Zudem sollen in den Regionen die Wildschweindichte und Tierbewegungen mit Hilfe von Drohnen erfasst werden.
Die Tierseuche wurde vor einiger Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt. Die Krankheit führt bei Wild- und Hausschweinen häufig nach kurzer Krankheit zum Tod. Es gibt keine Impfstoffe. Beim ersten Nachweis bei einem Wild- oder Hausschwein würde Deutschland den Status als „seuchenfrei“ verlieren, es drohten Exportstopps für Schweinefleisch etwa nach Asien. Daher fordert Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) in einem Schreiben an Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) einen ASP-Seuchenfonds.
Zu dem neuen „ASP-Abwehr-Paket“ zählt ferner, dass die Wildzäune entlang der Autobahnabschnitte Aschaffenburg-Bayreuth sowie Hof-Passau auf Lücken überprüft und ergänzt werden. Außerdem werden ab sofort illegal eingeführte tierische Lebensmittel aus Ländern, in denen die ASP ausgebrochen ist, generell auf das Virus untersucht. lby