96-Jährige unfreiwillig auf AfD-Liste

von Redaktion

Unregelmäßigkeiten bei Aufstellung zur Kommunalwahl

Vaterstetten – Die AfD in Vaterstetten (Kreis Ebersberg) hat auf ihrer Liste für die Gemeinderatswahl drei Bürger offenbar gegen ihren Willen nominiert. „Wir sind übertölpelt worden“, sagte Helga Steinberger (66) unserer Zeitung. Sie steht auf Platz 7 der Liste, ihr Mann Robert (74), der an Alzheimer erkrankt ist, auf Platz 21. Steinbergers Mutter Emma (96) kandidiert auf Platz 22. Zudem finden sie sich auf der Kreistagsliste wieder. Zu der Aufstellung kam es, nachdem der örtliche AfD-Gemeinderat Manfred Schmidt (82) die drei Personen um Unterstützung gebeten hatte. Schmidt war früher Mitglied der Freien Bürger Union, die aber mittlerweile in der AfD aufgegangen ist. Schmidt habe die AfD nicht erwähnt, sondern nur von den „Freien“ gesprochen, sagte Steinberger. Schmidt bestreitet das. Der AfD-Bezirkschef für Oberbayern, Wolfgang Wiehle, erklärte, er könne sich nicht vorstellen, dass Kandidaten gegen ihren Willen nominiert werden. Die Aufstellung einer 96-Jährigen sei „zwar ambitioniert“. Wenn sie aber „geistig rege ist, sehen wir darin grundsätzlich kein Ausschlusskriterium“. Der Vorgang werde geprüft. ac/dw

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