München – Die CSU verschärft ihren Protest gegen den CDU-Zeitplan, erst im Dezember einen Kanzlerkandidaten zu benennen. Es sei „abwegig“, sich so viele Monate Zeit lassen zu können, sagte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. „Wir brauchen Klarheit bei Inhalten und Personal.“ Von spätestens Frühsommer ist in der CSU die Rede. Parteichef Markus Söder verlangte eine enge Abstimmung. Es gebe keine „Automatismen“. Söder forderte zudem in Gesprächen mit Parteifreunden erneut eine zügige Kabinettsumbildung in Berlin.
Hintergrund ist der Plan von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer, bis Dezember die Suche nach einem Nachfolger und nach einem Kanzlerkandidaten zu moderieren. Auch parteiintern gibt es Sorgen vor einem quälenden Verfahren.
Der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber sagte unserer Zeitung, man dürfe die Personalfrage „nicht ewig offenhalten“. „Erneute monatelange Personaldebatten bis in den Spätherbst hinein würden die Politik dominieren“ und der Stabilität der Union nicht helfen. Stoiber sagte, entscheidend müsse bei der Kandidatensuche sein, „wie wir die über eine Million Wähler zurückgewinnen können, die wir in den letzten Jahren verloren haben“. cd/geo