München – Bei der Suche nach dem Nachfolger für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer dringen immer mehr Unionspolitiker auf eine Teamlösung. „Alles, was ein Team ist, was die unterschiedlichen Fähigkeiten der unterschiedlichen Akteure einbezieht (…), tut der CDU als Volkspartei gut“, sagte Parteivize Armin Laschet. Ähnlich äußerten sich Gesundheitsminister Jens Spahn, CDU-Vize Thomas Strobl und CSU-Chef Markus Söder. „Es geht immer nur im Team, wir können auf keinen verzichten“, sagte Söder. Eine Doppelspitze wie bei SPD und Grünen könne er sich „schwer vorstellen, aber unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Aufgaben“ schon, betonte Laschet. Er versprach eine enge Abstimmung mit der CSU.
Dies forderte auch Söder in klaren Worten ein. „Sollte eine Planung ohne die CSU versucht werden, wird das schwierig in der Umsetzung“, sagte er. Das gelte für die Kanzlerkandidatur wie für den Fraktionsvorsitz im Bundestag. In einer Sitzung seines Parteivorstands ermahnte er die CSU, sich neutral gegenüber Merz, Laschet und Spahn zu verhalten. Er selbst wiederholte indes Äußerungen, die als Distanzierung von Merz verstanden werden können. Es reiche nicht zu sagen, man mache es einfach so wie vor 20 Jahren. Zudem dürfe es keinen Bruch mit Kanzlerin Angela Merkel geben, sagte Söder. „Ein Bruch mit der Vergangenheit wäre ein Bruch mit uns selbst“, wurde er zitiert.
Der frühere CSU-Vorsitzende Erwin Huber sprach sich in der Sitzung klar gegen Merz aus. „Nach 15 Jahren außerhalb der Politik“ bringe es Merz nicht mehr; er sei „nicht der Richtige, wenn wir gewinnen wollen“, sagte Huber.
Söder nannte die Grünen als Hauptgegner um Platz 1 bei der nächsten Bundestagswahl. cd