Seehofer: Hohe Gefährdungslage

von Redaktion

Bundesinnenminister spricht von „Blutspur des Rechtsextremismus“

Berlin – Nach dem Anschlag in Hanau hat Innenminister Horst Seehofer eine stärkere Polizeipräsenz im Land angekündigt. Moscheen und andere „sensible Einrichtungen“ sollten verstärkt überwacht werden, sagte der CSU-Politiker am Freitag. Die Bundespolizei werde an Bahnhöfen, Flughäfen und an den Grenzen präsent sein.

Die Tat, bei der der 43-jährige Deutsche Tobias R. mutmaßlich zehn Menschen und sich selbst tötete, sei ein „eindeutig rassistisch motivierter Terroranschlag“ gewesen, sagte Seehofer – schon der dritte binnen weniger Monate. „Die Gefährdungslage durch Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ist in Deutschland sehr hoch“, betonte der Minister. Es ziehe sich „eine Blutspur des Rechtsextremismus durch unser Land“.

In den letzten Tagen seien weitere Anschläge verhindert worden, Ermittler hätten Sprengstoff und Handgranaten sowie automatische Waffen sichergestellt. Mit Nachahmungstätern müsse man nach einer solchen Tat immer rechnen. In der „Bild“ plädierte Seehofer unter bestimmten Voraussetzungen für zusätzliche Psychotests für Inhaber eines Waffenscheins. Tobias R. war offenbar Sportschütze – und psychisch krank.

Unterdessen hat der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Frank, den Angehörigen der Opfer schnelle finanzielle Hilfe zugesichert. Innerhalb von zwei Wochen könnten Soforthilfen ausgezahlt werden, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Für engste Angehörige seien das 30 000 Euro.

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