München – Nach massiver Kritik im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche weitet das Erzbistum München und Freising seine Aufarbeitung der Fälle aus. Ein neues externes Gutachten soll die Jahre 1945 bis 2019 untersuchen und anders als beim letzten Mal auch veröffentlicht werden. Die Prüfung soll bis in die Kirchenspitze reichen. Das Erzbistum unter Kardinal Reinhard Marx will bei entsprechenden Belegen auch Amtsträger in der Leitung klar benennen. „Das betrifft dann auch alle Erzbischöfe, alle Verantwortungsträger in diesem Zeitraum ohne Unterschied“, sagte Generalvikar Christoph Klingan. Einer der Vorgänger von Marx ist Joseph Ratzinger, der emeritierte Papst Benedikt XVI. Er war von 1977 bis 1982 Erzbischof in München. Die Prüfung möglicher Täter und Vertuscher wird für die Jahre 2010 bis 2019 auf alle hauptamtlichen Mitarbeiter ausgeweitet. dpa/cm