Athen/Ankara/München – Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat wegen eines erhöhten Zustroms von Migranten die Alarmstufe für alle EU-Grenzen zur Türkei auf „hoch“ gesetzt. Zugleich verstärkte Griechenland seine Einheiten entlang der Grenze zur Türkei weiter. Die Regierung in Athen warf der Türkei vor, Migranten mit falschen Informationen dazu zu bewegen, nach Griechenland und damit in die EU zu kommen.
Nach UN-Angaben harren rund 13 000 Migranten auf der türkischen Seite bei Kälte aus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag gesagt, die Grenzen zur EU seien für Migranten geöffnet.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete die Situation an den türkischen Grenzen als brenzlig. Ganz offensichtlich wolle die Türkei mit „unlauteren Methoden und auf dem Rücken der Flüchtlinge“ den Druck auf die EU erhöhen, um mehr Geld zu bekommen, sagte er. „Klar ist, dass wir uns von der Türkei nicht erpressen lassen dürfen.“ Die EU sollte möglichst schnell die Grenzen mit zusätzlichen Frontex-Kräften unterstützen, forderte er.