München – In Bayern sorgen sich Schulleiter wegen drohender Schulschließungen. Dies könne das Abitur gefährden, das in Bayern Ende April beginnt. Sollten Gymnasien dann flächendeckend schließen, „würden wir in ein absolutes Chaos rauschen“, warnte Walter Baier, Chef der Bayerischen Direktorenvereinigung. In anderen Ländern, etwa Hessen, beginne das Abi noch früher. Da ein Teil der Abiturprüfungen gleichzeitig geschrieben wird, könne man Termine nicht einfach verschieben. Auch der Verband Deutscher Realschullehrer mahnte „klare und schnelle Entscheidungen über Schulschließungen“ an. Am Mittwoch hatte der Virologe Alexander Kekule zweiwöchige „Coronaferien“ an Schulen und Kitas vorgeschlagen.
Diese sind jedoch nicht absehbar. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte „pauschale Schul- und Universitätsschließungen“ wie in Italien bereits am Mittwoch abgelehnt. Auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig (SPD), lehnt das ab. Das bayerische Kultusministerium äußerte sich nicht so kategorisch. Man beobachte die Situation, die sich stündlich ändern könne. „Aktuell“ stehe eine bayernweite Schulschließung nicht bevor.
In Bayern sind wegen Coronavirus-Infektionen bisher nur wenige Schulen geschlossen. In Unterhaching bleibt das Lise-Meitner-Gymnasium bis heute zu, in Holzkirchen die Private Ganztagsschule bis Montag, in München das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium. Zudem sind Schulen in Würzburg und Vilshofen sowie zwei Kindergärten im Kreis Freising, zwei in München und einer in Gräfelfing gesperrt. Auch in anderen Ländern gibt es nur vereinzelt Schulschließungen, so in Berlin (zwei Schulen) und Aachen (fünf). Weltweit können derzeit rund 300 Millionen Kinder wegen des Coronavirus nicht nur Schule gehen. dw/afp