München/Berlin – Eltern in Bayern müssen sich nächste Woche auf großflächige Schul-Schließungen vorbereiten. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Gesundheits- und Kultusministerium intern aufgefordert, sofort einen Plan für digitalen Fernunterricht, vorgezogene Osterferien und eine Notfallbetreuung an den Schulen auszuarbeiten. Heute Vormittag will er seine Entscheidung offiziell bekannt geben.
„Für Bayern schließe ich Schulschließungen nicht aus“, bestätigte Söder am Rand der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin. Auch Kindertagesstätten sollen regional schließen. Bayern will das trotz Widerständen mehrerer Länder notfalls im Alleingang für sich beschließen. „Wir sind stärker betroffen. Ich fürchte, dass wir schneller und klarer entscheiden müssen. Wir können uns bei dem Thema nicht wegducken“, sagte Söder. Er kündigte aber an, dass das Abitur auf jeden Fall stattfinden soll. „Wir werden das durchziehen“, heißt es im Kultusministerium über die Schließungspläne. Die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze nannte die Pläne „richtig so“.
CSU-intern gibt es Gedankenspiele, die Sommerferien etwas später beginnen zu lassen, um verpassten Unterricht nachzuholen. Das ist offiziell nicht bestätigt. Die Kommunalwahl soll plangemäß am Sonntag stattfinden – anders als im österreichischen Bundesland Vorarlberg, das seinen Wahltermin verschiebt.
Unterdessen beklagt Bayern den ersten Corona-Todesfall. In Würzburg starb ein 80-jähriger Patient, der allerdings unter Vorerkrankungen litt. Insgesamt gibt es im Freistaat mindestens 500 Infizierte. cd/mik