Genf – Die Zahl der Binnenflüchtlinge weltweit hat nach Angaben des Beobachtungszentrums für interne Vertreibung einen neuen Höchststand erreicht. Fast 51 Millionen Menschen seien Ende 2019 in ihrem eigenen Land auf der Flucht vor Gewalt, Konflikten und Naturkatastrophen gewesen, teilte das Beobachtungszentrum gestern in Genf in seinem Jahresbericht mit.
Die Direktorin der Beobachtungsstelle, Alexandra Bilak, warnte vor einer weiteren Verschlimmerung der humanitären Lage der Binnenflüchtlinge durch die Corona-Pandemie. Die geschwächten Menschen seien ohnehin oft von medizinischer Versorgung abgeschnitten. Ein Abstandhalten in den überfüllten Camps zur Vermeidung einer Corona-Infektion sei kaum möglich, hielt die Direktorin der Beobachtungsstelle fest.
Laut dem Jahresbericht waren Ende 2019 knapp 46 Millionen auf der Flucht im eigenen Land vor Gewalt und Konflikten. Betroffen gewesen seien 61 Länder, darunter Syrien, Kolumbien, die Demokratische Republik Kongo, Afghanistan und der Jemen. Ende 2018 erfasste das Beobachtungszentrum noch rund 41 Millionen Menschen. Zudem hieß es, dass mehr als fünf Millionen Kinder, Frauen und Männer Ende 2019 vor Naturkatastrophen im eigenen Land flohen.