München – Ein Hauch von Normalität im Sommer: Außenminister Heiko Maas (SPD) will trotz Corona-Krise Wege für einen Sommerurlaub in beliebten Reiseländern frei machen. Er hoffe, dass ein Urlaub nach dem 15. Juni wahrscheinlich werde, so Maas. Die weltweite Reisewarnung will er an diesem Tag in konkrete „Reisehinweise“ abändern. Maas begann gestern Gespräche mit Außenministern der Reiseländer Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien, wie ein Sommerurlaub stattfinden könne. Es gehe um Einreise- und Quarantäneregeln und um Strand-Urlaub mit Abstand. Die Entwicklung bei den Infektionen sei fast überall positiv, sagte er. Griechenland und Kroatien warben offensiv um deutsche Gäste.
Auch Bayern will seine Übernachtungszahlen ankurbeln. Der Freistaat setzte gestern die Quarantäne-Pflicht für EU-Bürger und Besucher aus Großbritannien und der Schweiz aus. Zudem brachte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine finanzielle Förderung von Urlaub in Deutschland „vor allem für diejenigen, die nicht so viel Geld haben“, ins Gespräch – etwa mit Urlaubsgutscheinen im Sommer oder mit Steuererleichterungen. Er glaube nicht, „dass wir heute schon Pläne vorgeben können, dass wir in einem Monat wieder in Italien oder in Spanien sind oder in Frankreich“.
Die Grünen im Landtag reagierten skeptisch. Fraktionschef Ludwig Hartmann sagte unserer Zeitung: „Eine bessere Lösung wäre aus meiner Sicht ein billiges Bahnticket für die Sommerferien, damit die Bayern ihre Heimat bei Tagesausflügen entdecken können.“ cd/kr