Bayern „entsetzt“ über Thüringen

von Redaktion

Staatsregierung rügt Ramelow wegen Ende der Corona-Auflagen

München/Erfurt – Mit scharfer Kritik hat Bayerns Staatsregierung auf die Pläne Thüringens zur Aufhebung der dortigen Corona-Beschränkungen reagiert. „Die bayerische Staatsregierung ist entsetzt, dass elementare Schutzmaßnahmen nun aufgegeben werden sollen“, sagte Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei. Was Thüringen plane, sei ein hochgefährliches Experiment für alle Menschen im Lande.

Die Aufhebung aller Schutzmaßnahmen komme zu früh und sei der aktuellen Situation nicht angemessen. „Damit wird Thüringen zu einem Gefahrenherd für wieder steigende Infektionszahlen in ganz Deutschland“, sagte Herrmann. Für Bayern sei dies besonders problematisch, da Thüringen ein Nachbarland ist.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte angekündigt, vom 6. Juni an auf allgemeine, landesweit gültige Corona-Schutzvorschriften zu verzichten. Anstelle dieser Vorgaben soll es dann regionale Maßnahmen abhängig vom Infektionsgeschehen vor Ort geben.

Befeuert wird die Debatte um Lockerungen durch Vorgänge in Hessen und Niedersachsen. Die Zahl der Menschen, die sich im Umfeld eines baptistischen Gottesdienstes in Frankfurt am Main mit dem Coronavirus angesteckt haben, ist auf über 100 gestiegen. Auch im ostfriesischen Leer kam es zu einem Corona-Ausbruch. 14 Menschen, die bei der Wiedereröffnung eines Lokals in Moormerland in geschlossener Gesellschaft waren, wurden positiv auf Corona getestet, für 118 Frauen und Männer wurde Quarantäne angeordnet.

Unterdessen dürfen Sommer-Urlauber hoffen. Auch Spanien will seine Strände ab Juli wieder für Touristen öffnen.

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