München – Bayerische Touristen dürfen nun doch auf Pfingsturlaub im Ausland hoffen. Am 3. Juni will Italien seine Grenzen wieder öffnen – dann wird es möglich sein, durch einen Korridor von Deutschland nach Südtirol zu gelangen. Österreich lasse Touristen, die in Richtung Brenner wollen, durch, sofern sie das Land „ohne Aufenthalt durchqueren und die Ausreise sichergestellt ist“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Wien unserer Zeitung. Um zu belegen, dass sie wirklich nach Italien wollen, müssen Urlauber an der Grenze eine Hotelbuchung oder Ähnliches vorweisen.
„Ich kann garantieren, dass die Urlauber problemlos bei uns ankommen“, sagte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher unserer Zeitung mit Verweis auf die Rechtslage in Österreich. Für Südtirol, das stark vom Tourismus abhängt, ist die Transitlösung eine gute Nachricht. „Für uns sind Urlauber aus Deutschland und vor allem aus Bayern eine besonders wichtige Zielgruppe.“
Der ADAC rät indes, die weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes zu beachten und in Deutschland zu bleiben. „Bis 14. Juni würden wir nicht dazu raten, nach Österreich oder Südtirol zu fahren“, sagte ein Sprecher. Er prognostizierte: „Der Pfingstreiseverkehr wird sich auf Bayern konzentrieren.“ Österreich kontrolliert seine Grenzen bis 14. Juni streng, seit Kurzem mit Unterstützung von Soldaten. Salzburgs Militärkommandant Anton Waldner stellte fest: „Die Grenze ist nicht offen.“ In den Pfingstferien, die nächste Woche beginnen, führt das zur paradoxen Situation: Touristen aus Bayern können in Südtirol Urlaub machen, nicht aber in Tirol. mmä/dw