EU-Katastrophenschutz

von Redaktion

Kommission will eigene Flugzeuge und Lazarette

Brüssel – Als Lehre aus der Corona-Krise soll der europäische Katastrophenschutz drastisch ausgebaut werden und künftig auch über eigene Flugzeuge, Hubschrauber und Feldlazarette verfügen. Das Budget für das Programm RescEU soll um zwei Milliarden Euro aufgestockt werden, wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic gestern erläuterte. Das gesamte Katastrophenschutzprogramm hätte dann einen Umfang von 3,1 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2027.

Bisher ist der EU-Katastrophenschutz eher ein Verteilmechanismus: Im Falle einer Krise in einem Mitgliedsstaat – etwa ein Waldbrand oder ein Erdbeben – werden die übrigen Partner um Hilfszusagen gebeten, die über Brüssel koordiniert werden. Für eine große Krise wie die Corona-Pandemie reiche das aber nicht aus, sagte Lenarcic.

Er erinnerte daran, dass Italien zu Beginn des Gesundheitsnotstands um medizinische Schutzausrüstung bat und kein einziger Mitgliedsstaat darauf reagierte. Die Staaten hätten einfach selbst keine Reserven gehabt. „Es war ein Mangel an Schutzausrüstung und kein Mangel an Solidarität“, sagte Lenarcic. Dem soll nun eine gemeinsame Reserve von Schutzmaterial, aber auch von großem Gerät abhelfen, das von der Kommission angeschafft und eingesetzt werden könnte.

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