München/Berlin – Das gewaltige Konjunkturpaket der schwarz-roten Koalition gegen die Corona-Krise stößt in der Wirtschaft und bei Experten auf breite Zustimmung. Aus der Opposition kam am Donnerstag allerdings auch heftige Kritik. Die FDP beklagte, die Bundesregierung zeige, „wie man viel Steuergeld für wenig effektive Maßnahmen verplempert“.
Die AfD nannte das Paket „langweilig“. Auch vom CSU-Koalitionspartner Freie Wähler in Bayern kam Kritik. „Der Patient Deutschland wurde weich gebettet, die rettende Operation wurde versäumt“, sagte Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger. Das Paket der Bundesregierung sei „besser als befürchtet“, sagte hingegen die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sprach von einem „Kraftpaket und Zeichen von Zuversicht“. Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, sagte, das sei durchdacht und werde die Rezession dämpfen.
Fast die Hälfte der 130 Milliarden Euro fließt nach Regierungsangaben in Zukunftsbereiche wie die Wasserstoffwirtschaft, Quantentechnologien oder Künstliche Intelligenz.
Die geplante Extrazahlung für Familien mit Kindern soll in drei Raten von jeweils 100 Euro überwiesen werden, sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD). Bei der Steuer wird das mit den Kinderfreibeträgen verrechnet, es profitieren also nur Familien mit bis zu 90 000 Euro zu versteuerndem Einkommen. mm
Weiter lesen Sie:
Kommentar: Ein Wumms » S. 2
Das Ringen in der Koalition » S. 2
Die Beschlüsse im Detail » S. 2
Hilfen für den Nahverkehr » S. 3
Folgen für die Auto-Branche » S.25
Analyse eines Chefvolkswirts » S.25