Hauskrach um Musikproben

von Redaktion

Zwangspause für Chöre: Goppel greift Staatsregierung an

München – In Bayern ist Streit um die Chorproben ausgebrochen. In ungewöhnlich scharfen Worten rügte Ex-Kunstminister Thomas Goppel (CSU) die Staatsregierung für den Fortbestand des Probenverbots. Die 90 000 aktiven Sänger im Freistaat seien verbittert, weil sie „von der Politik ignoriert“ und zum „Mundhalten verpflichtet“ würden, klagte der Vorsitzende des Bayerischen Musikrates. Der Kulturschaden lasse sich mit Corona nicht mehr erklären. Goppel spricht von „unzumutbarer Gängelung“.

Die Staatsregierung erlaubt ab Montag, eine Woche früher als bislang geplant, Laienmusikern in Gruppen von bis zu zehn Personen das Proben. Die vorgezogene Lockerung gelte für alle Instrumentalmusiker und sehe Sicherheitsabstände von zwei Metern vor, bei Blasinstrumenten seien gar drei Meter Abstand nötig, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Alle Musiker – außer Bläser – müssen Masken tragen. Chöre sind aber explizit ausgenommen von der Erlaubnis. Hier seien die Risiken für eine große Verbreitung des Virus zu groß. Goppel klagt nun, die Musik werde weniger ernst genommen als Sport und Wirtschaft.  cd

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