Corona-App kommt morgen

von Redaktion

Entwickler sind zuversichtlich – Kritik an Thüringer Sonderweg

Berlin – Nach langer Entwicklungsphase soll morgen die Corona-Warn-App des Bundes vorgestellt werden. Bereits heute Abend soll sie in den Stores von Google und Apple zum Herunterladen bereitstehen. Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die App installieren. Sie kann auch nachträglich deaktiviert oder deinstalliert werden.

Die App misst über den Kurzstreckenfunk Bluetooth, ob sich Anwender über einen Zeitraum von 15 Minuten oder länger näher als zwei Meter gekommen sind. Dabei werden alle zweieinhalb bis fünf Minuten anonymisierte Identifikationsnummern übertragen. Der Ort der Begegnung wird dabei nicht erfasst. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und teilt diese Information in der App mit, werden die anderen Anwender informiert, dass sie sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Die Entwickler von SAP und T-Systems sind zuversichtlich, dass die App funktionieren wird. „Inzwischen sind wir überzeugt, dass wir eine gute Lösung haben, mit der man starten kann – auch wenn wir wissen, dass sie nicht perfekt ist“, sagte SAP-Manager Jürgen Müller. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lobte: „Was vorliegt, macht einen soliden Eindruck.“ Die Warn-App soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen.

Am Samstag hat Thüringen die Kontaktbeschränkungen aufgehoben, Brandenburg zieht heute nach. Aus Bayern gab es Kritik. In München wird der Koalitionsausschuss heute Abend über weitere Lockerungen beraten. Österreich ist schon weiter: Dort darf die Gastronomie nun bis 1 Uhr morgens öffnen, Masken sind nicht mehr überall Pflicht.

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