München – Bayern nähert sich weiter der Normalität. Ab September sollen die Schulen im Freistaat wieder in den Regelbetrieb übergehen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gestern nach einer Kabinettssitzung in München sagte. Auch für Gastronomie, Kultur und Handel kündigten er und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) Lockerungen an.
Für die Schulen soll demnach ein Hygienekonzept erarbeitet werden. Diesbezüglich wolle man auch mit den Eltern sprechen, sagte Söder. Um Normalbetrieb zu ermöglichen, müssten eigentlich Abstandsregeln und Maskengebot fallen – dazu sagte Söder aber nichts.
Wegen der positiven Entwicklung der Infektionszahlen soll es auch bei den Kontaktbeschränkungen weitgehende Lockerungen geben. So sind ab sofort wieder Treffen mit bis zu zehn Personen im Freien möglich, ebenso Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Schulfeiern mit 50 Personen in Innenräumen und bis zu 100 im Freien. Gaststätten und Biergärten dürfen ab Montag eine Stunde länger, bis 23 Uhr, öffnen. In Läden dürfen doppelt so viele Menschen einkaufen wie bisher, einer pro zehn Quadratmeter. Bei Kulturveranstaltungen sollen wieder 100 (innen) beziehungsweise 200 (außen) Besucher zugelassen sein. Busreisen sind wieder mit Vollbesetzung möglich. Die Obergrenze für Out- und Indoorsport fällt.
Zur Unterstützung der Kommunen verdoppelt der Freistaat zudem die Finanzhilfen des Bundes. „Bayerns Kommunen können in diesem Jahr mit rund vier Milliarden Euro zusätzlich rechnen“, sagte Söder. Die könnten Steuerausfälle ausgleichen oder den Personennahverkehr stärken. mmä