München – Die Staatsregierung startet das verschärfte Corona-Testkonzept. Mediziner, Pfleger, Lehrer und Erzieher dürfen sich regelmäßig freiwillig testen lassen, um verdeckte Infektionen früher zu entdecken. Für bundesweiten Wirbel sorgt Bayerns Zusage, dass sich ab heute auch alle Bürger ohne Symptome kostenfrei untersuchen lassen dürfen.
Der Freistaat übernimmt die Kosten in all den Fällen, in denen nicht ohnehin Krankenkassen in der Pflicht sind. Man stelle dafür pro Jahr über 200 Millionen Euro bereit, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Es gibt kaum eine bessere Investition als Sicherheit.“ Parallel dazu werde eine Studie an 50 Schulen und Kitas in Bayern gestartet, wie stark durch die Wiedereröffnung die Infektionsrisiken steigen.
Söder warnte vor Leichtsinn angesichts der derzeit niedrigen Infektionszahlen. Er ermahnte explizit die Münchner Bürger: „Wenn ich mir manche Bilder von der Isar anschaue, das ist schon schwierig. Wir werden nicht endlos zuschauen können und dürfen.“ Auf die zuletzt rund um Starnberg verstärkt auftretenden Infektionen könne man aber vorerst lokal reagieren, sagte Söder.
Die Zahl der Infizierten im Verteilbetrieb eines Catering-Unternehmens in Gilching liegt aktuell bei 45. Von ihnen leben 23 im Landkreis Starnberg und 15 im Münchner Stadtgebiet. Mehrere Asylbewerberunterkünfte im Landkreis Starnberg stehen seit gestern unter Quarantäne.
Auch im Umfeld des bischöflichen Ordinariats in Passau gibt es weitere Fälle. Nach den zehn Bistums-Mitarbeitern wurden laut BR weitere zwölf Personen positiv getestet. cd/mb