München – Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will die Elitetruppe KSK nach rechtsextremistischen Vorfällen zum Teil auflösen. Das Kommando Spezialkräfte müsse grundlegend reformiert werden, sagte die Ministerin der „SZ“. Die zweite Kompanie, die als Ausgangspunkt rechter Umtriebe gilt, werde ersatzlos aufgelöst. Damit bleiben drei Kompanien.
Die Ministerin zog ein kritisches Fazit der Zustände beim KSK. Der Eliteverband habe sich „in Teilen verselbstständigt, auch weil es eine toxische Führungskultur einzelner gab – daraus folgt, dass das KSK nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann“, sagte sie. Bis ein Neuanfang erreicht ist, werde die Spezialeinheit der Bundeswehr nicht an internationalen Übungen und Einsätzen teilnehmen. Als „beunruhigend“ und „alarmierend“ bezeichnete die Ministerin Erkenntnisse, denen zufolge beim KSK 48 000 Schuss Munition und 62 Kilo Sprengstoff verschwunden seien.
Nun müsse dringend geklärt werden, ob nur über Jahre hinweg schlampig Buch geführt worden war oder ob im großen Stil Kriegsmaterial entwendet wurde.