Rosenheim/Steinenbronn – Spektakulärer Fluchtversuch über eine Distanz von 300 Kilometern von Baden-Württemberg bis nach Rosenheim: Erst Schleierfahnder der Grenzpolizeiinspektion Raubling konnten einen Autofahrer (35) stoppen, der auf seiner Flucht mehrmals Polizeibeamte in große Gefahr gebracht hatte.
In der Nacht auf Freitag wollten Polizisten in Steinenbronn bei Stuttgart den 35-jährigen Italiener in dessen VW Golf kontrollieren. Plötzlich schaltete der Mann die Schweinwerfer seines Fahrzeugs aus und raste mit rund 200 Stundenkilometern davon. Ein ziviles Polizeifahrzeug entdeckte den VW Golf wenig später auf der Autobahn 81 und folgte ihm weiter auf die A8, wo der Flüchtende nach Polizeiangaben versuchte, einen Streifenwagen von der Straße zu drängen und schließlich von der Autobahn auf eine Landstraße abfuhr.
Dort wollten die Einsatzkräfte den 35-Jährigen mit einer Polizeisperre stoppen, was erneut misslang. Der VW-Fahrer quetschte seinen Wagen zwischen einem Streifenwagen und einer Leitplanke durch. „Die Polizisten blieben aufgrund ihrer Reaktionsschnelligkeit und mit viel Glück unverletzt“, teilte die Polizei mit.
Anschließend verlor sich zunächst die Spur des Italieners, ehe ihn Schleierfahnder der Raublinger Grenzpolizei auf der A8 entdeckten. An der Anschlussstelle Rosenheim-West gelang es den Beamten mithilfe von drei Streifenwagen dann, den Mann, der zwischenzeitlich auf 220 Stundenkilometer beschleunigt hatte, zu stoppen.
Was den 35-Jährigen zu seiner waghalsigen Flucht verleitet hatte, darüber kann laut Polizei bislang nur spekuliert werden. So besaß er keine Fahrerlaubnis und hatte eventuell vor der Fahrt Kokain konsumiert. Gegen den 35-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen. Polizisten brachten ihn in die Justizvollzugsanstalt nach Traunstein.