Solar-Pflicht für alle Dächer

von Redaktion

Bayern will Photovoltaik-Anlagen für Neubauten vorschreiben

München – Für alle Neubauten in Bayern soll künftig eine Photovoltaik-Pflicht gelten. Mit dieser Vorgabe will die Staatsregierung die Energiewende vorantreiben und den Anteil von Strom aus Erneuerbaren Energien steigern. „Wir wollen das Top-Sonnenland werden“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) unserer Zeitung.

Die Pflicht könnte bereits ab 2022 greifen. Söder will in einer ersten Stufe gewerbliche und dann auch private Neubauten einbinden. Auch der Staat soll bei seinen Bauten, neu wie Bestand, alle Potenziale für Solarenergie nutzen.

Der Anteil der Dach-Anlagen an der Solarstrom-Erzeugung liegt derzeit bei rund drei Viertel. „Das ist die größte Solar-Offensive, die Bayern je hatte“, sagte Söder. Förderprogramme sollen die Mehrkosten für die Bauherren dämpfen. Bayern folgt mit seinem Konzept einem Plan Baden-Württembergs; dort sind Wohngebäude allerdings ausgenommen. „Bayern macht Ernst mit Erneuerbarer Energie“, so Söder. Sein Vorstoß ist auch Teil der politischen Offensive, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz prominenter in der CSU zu verankern.

Im Landtag ist die Energiepolitik umstritten. Die Grünen sind beim Neubau-Plan jedoch auf Söders Linie. Fraktionschef Ludwig Hartmann sagt, die Solaranlage müsse genauso selbstverständlich „zu einem neuen Gebäude gehören wie funktionierender Brandschutz, gute Wärmedämmung und effizientes Energiemanagement“. Hartmann fordert zudem viel mehr Einsatz des Staates. Es müsse Photovoltaik-Dächer auf allen 4800 Schulen in Bayern geben. So könne „der lahmende Photovoltaik-Ausbau in Bayern wieder in Schwung kommen“.  cd/mik

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